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23. Oktober 2023Graf Dracula und das Erbe Transsilvaniens | Die Geschichte des Vlad III. Tepes
So gut wie jeder kennt die Geschichte von Graf Dracula und seinem Schloss in Transsilvanien. Dass Dracula kein Vampir war, ist ebenso für jeden klar. Was aber bestimmt nicht jeder wusste ist, dass es diese Person names „Dracula“ nie gab, und sein wahrer Vertreter auch mit einer hohen Wahrscheinlichkeit nie das angebliche Schloss des Vampirs betreten hat.
„Dracula“ hieß in Wirklichkeit „Vlad III.“ Sein Familienname lautete „Draculea“ und bedeutet so viel wie „Der Sohn des Drachen“. Aus der Inspiration dieses Namens entstand daraufhin der Name der Legende die man überall auf der Welt kennt. „Dracula“ ist eine Erfindung des irischen Schriftstellers Bram Stoker.
Vlad III. war ein Woiwode, ein slawischer Heerführer, der Walachei und wurde angeblich in Sighisoara (Schässburg) geboren. Nachweisbar ist dies jedoch nicht. Bekannt wurde er durch seinen Widerstand gegen die Osmanen und seiner Balkanerweiterung. Posthum erhielt er in christlichen Gebieten einen weiteren Beinamen, „Tepes“ was soviel wie „Pfähler“ bedeutet, da er angeblich eine Vorliebe hatte, Hinrichtungen durch Pfählung zu vollstrecken.
Das im Roman erwähnte Draculaschloss liegt nahe der Stadt Bistritz, nordöstlich von Cluj-Napoca. In dieser Stadt endet die Reise des Besuchers im Roman von Bram Stoker. Er wird von seinem Gasthof mit einer Kutsche von Graf Dracula abgeholt. Die weitere Reise ist jedoch nicht mehr nachvollziehbar.
Heutzutage wird die Burg Bran (Deutsch: Törzburg) als Draculaschloss an die Welt vermarktet. Sie ist eine der bekanntesten Burgen des Landes. Von 1920-1947 war es die königliche Residenz von König Ferdinand I und seiner Frau Königin Maria bzw. deren Tochter Prinzessin Ileana, welche 1938 das Schloss von Ihre Mutter erbte. Heute ist das Schloss im Besitz der Familie Habsburg, welche es im Zuge der Erbrechtsnachfolge im Jahr 2006 als rechtmässiges Eigentum vom rumänischen Staat zurück erhielt.
Dass Vlad III. , oder auch Dracula, je einen Fuß in diese Burg gesetzt hat, ist jedoch nicht nachzuweisen. Historisch wird nur in einer Quelle aufgeführt, dass er eines Nachts in der Festung übernachtet hatte. Ebenso wird er in keiner Liste als einstiger Eigentümer aufgeführt.
Gleich ob Dracula (oder sein Namensgeber “Vlad III. Drăculea”) hier oder woanders wirklich gelebt hat, die Burg ist auf jeden Fall eine Sehenswürdigkeit und mit dem dazugehörigen Museum einen Besuch wert.
Auch wenn eine offizielle Ruhestätte nicht gefunden wurde, gibt es viele Klöster die den Titel für Vlads letzten Ruheort beanspruchen. Vlad läuft jedoch noch heutzutage in den Straßen Siebenbürgens herum 😄 Viele Künstler haben es sich zur Aufgabe gemacht als Vlad Tepes durch die Landschaft Siebenbürgens zu ziehen und seine Geschichte am Leben zu halten.
Bilder teilweise von Castelul Bran und Nomadic Julien, Fermoar.ro, Elena Alexandra Vatavu